Der Gay&Friends-Club

Der Gay&Friends-Club

Labyrinth an der Pfingstweidstrasse in Zürich
wird 15.
Gerade mal am Ende der Pubertät möchte man glauben. Doch für einen Club schon fast ein Greisenalter. Die
wenigsten Clubs in der Stadt Zürich überleben die ersten harten Jahre. Eine Tatsache, die den Geburtstag von Labyrinth umso spektakulärer macht. -
Ein kurzes Gespräch mit Peter Breitenmoser, Reto Frey und Luca Bernardini, lässt uns einen Blick an die Anfänge, aber noch viel mehr in die Zukunft wagen.
Zürich, November 1993. Eine Schweizer Stadt, leicht verstaubt, versucht sich als Weltstadt zu zelebrieren. Die Wirtschaft floriert - aber ausser althergebrachter Kultur, von Klassik und Oper, bis hin zum Ballett, gibt es in Zürich eigentlich nichts, was für Weltoffenheit steht. Der Platzspitz
schaffte es zu traurigem Weltruhm und die Universität Zürich hat die letzten 90 Jahre fast zwei Hände voll Nobelpreisträger hervorgebracht.
Aber alles, was mit Party und Gay zu tun hat, fand seit den 80ern entweder im T&M oder im Club Hey statt. Die beiden Vorreiter-Clubs in Ehren, erlaube ich mir dennoch zu bemerken, dass es sehr verwunderlich ist, dass dies alles war, was einer bereits überdurchschnittlich grossen Gay-Bevölkerung an Möglichkeiten geboten wurde, um sich tanzender- oder zumindest festenderweise zu treffen.
«To make the long story short», zählen wir nun nicht sämtliche Pioniere der Stadt Zürich auf, die uns zum Thema Gay- oder auch Nicht-Gay-Party in den Sinn kommen. Wir hoffen niemandem auf den Fuss zu treten und meinen nun alle, die ebenfalls sehr wichtig waren, um den Gay-Platz Zürich zu dem zu machen, was er heute ist.
Zelebrieren wir zum Geburtstag des Labyrinths Peter Breitenmoser und Luca Bernardini als Erstlinge, einer lang anhaltenden Aera im Bereich der heutigen Gay-Parties.
Das Laby an der Gasometerstrasse im Kreis 5 öffnete nun eben in diesem tristen November 1993 seine Tore. Anstelle eines Clubs möchte man doch eher von einem Bunker sprechen, in dem es Musik, Drinks und viele Gays gibt. Doch das, spielte überhaupt keine Rolle - im Gegenteil. Die Stimmung war möglicherweise gerade deswegen vorbehaltlos und grossartig.
Peter und Luca war es von Anfang weg wichtig, eine gepflegte Grundhaltung zu den Begriffen Toleranz und Begegnung einzunehmen. Und so auch zum Hauptthema ihrer Parties zu machen. So ist es bis heute geblieben.
Dank der Liberalisierung des Gastgewerbegesetzes, wurde das Labyrinth vom illegalen Partybunker zu einem beinahe offiziellen, zumindest wichtigen Bestandteil der Stadt Zürich.
Im 13. Jahr, als das Labyrinth erst für kurze Zeit an der Hohlstrasse beheimatet war, sollte der heute gefeierte Club über seine eigene Toleranz zu verbotenen Substanzen, die offenbar zur Partyszene
gehörten, wie Brot zum Käse, straucheln. Der Club wurde mit grossem Getöse
geschlossen.
Nachahmer versuchten innert kürzester Zeit in den ursprünglichen Laby-Hallen an der Pfingstweidstrasse mit eigenen Partys und den gleichen DJs alte Gefühle zu einer verlorenen Heimat zu wecken.
Nachdem die Nachahmer an der Pfingstweidstrasse gescheitert waren, jedoch die Stimmen der Gay-Community das Original zurück zu bringen lauter wurden, brauchte es nicht mehr ganz so viel Mut, Phoenix aus der Asche aufsteigen zu lassen.
Nur ein Jahr später, gelang den Machern Peter Breitenmoser, Luca Bernardini, Kristian Maag und dem noch heute für die Kommunikation zuständige Reto Frey, die Wiedereröffnung des Originals.
Nach einem gelungenen Relaunch, an der guten, alten Pfingstweidstrasse, steht nun das Jahr 2008 im Zeichen des Aufbruchs:
Eine neue Laby-CD soll noch diesen Winter erscheinen. Auch will der Club Labyrinth ausserhalb der eigenen vier Wände sein Know-how als Veranstalter unter Beweis stellen. Die hochmotivierten Macher möchten dort dabei sein, wo Aufbruch angesagt ist.
So ist es ebenfalls der Labyrinth-Club, der zusammen mit dem Verein FLay Mitte Oktober in Schaan (FL) eine der ersten grösseren Gay-Parties organisiert hat.
Und dieser erste Versuch, das Label Labyrinth nach aussen zu tragen, wurde prompt zum Erfolg.
Ein paar hundert tanzender Menschen versammelten sich im Schaaner B?eat Club, um in Laby-Manier die anstehende Abstimmung zum Partnerschaftsgesetz im Liechtensteinischen mit ihrer Präsenz zu unterstützen.
Nach dieser positiven Erfahrung, werden die Laby-Macher in nächster Zukunft den Züricher-Export auf Wunsch hin des Publikums, wiederholen. Die Schaaner freut?s. Datum unbekannt - News folgen.
Nach dem östlichen Teil der «Beinahe-Schweiz», soll nun auch das weiter gelegene Ausland, gar ein anderer Kontinent, in den Genuss von Labynächten kommen:
Partys in Thailand sind geplant, wegen politischen Unruhen vor Ort, jedoch bis aufs weitere verschoben. Auch sind die Laby-Macher im Mittelmeerraum, genauer mit einem Veranstalter auf Ibizza, im Gespräch.
Die EuroPride, welche im Jahre 2009 in Zürich als riesiger Event stattfinden wird (es werden ca. 200 000 Besucherinnen und Besucher erwartet), ist der wichtige Anlass schlechthin, den das Labyrinth mit seinem Zutun auch als solchen wahrnehmen wird.
Für die gelungene Auferstehung sowie die letzten 15 Jahre, möchte sich nun das Labyrinth bei ihrem Publikum bedanken.
Am Samstag, den 8.11.2008 wird an der Pfingstweidstrasse mit hiesigen und einem internationalen DJ gefeiert.
Der Live Act Greed, sowie die Tanzperformer Kaiky Amazonas und T.A.N.K., bilden den Höhepunkt dieser einmaligen Nacht.
Detaillierte Informationen zur Jubiläumsfeier, zu den DJs und den Acts, sind auf der Homepage von Labyrinth.ch zu finden.
Wir wünschen den Machern von Labyrinth weiterhin viel Erfolg und alles Gute zum Geburtstag!
Jubiläumsparty Labyrinth
Where: Labyrinth @ Lotus Club
When: 08.11.2008
Doors open: 11 pm till late Line up: DJs Chris B (Bangaluu Berlin, Europe White Party, DTPM Amsterdam), Mental-X, Michael K., Jesse Jay Style: Progressive, Tech-House, Electro Einlass ab 21 Jahren für Gays&Friends.
www.labyrinth.ch
Text: Rolf Burkhardt

Quelle: http://www.labyrinth.ch
Eintrag vom: 28.10.2008


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