Boris Brejcha über seine Bus-Tour und anstehende Projekte

Boris Brejcha im Interview: "Die Bus-Tour war ein lang ersehnter Traum"
Boris Brejcha ist zur Zeit einer der der gefragtesten DJs der Techno-Szene. Der 35-jährige Musikproduzent ist gebürtiger Luwigshafener und spielt am 14. September im Rahmen seiner Bus-Tour auch im Culteum in Karlsruhe. PZ-news hat mit dem Musiker über die Anfänge seiner Karriere, seine ungewöhnliche Tour und seine antehenden Projekte gesprochen.

Laut Wikipedia bist du zur elektronischen Musik gekommen, weil dir ein Freund eine „Thunderdome“-CD geschenkt hat. Wie ging es nach diesem ungewöhnlichen Einstieg in die Techno-Szene für dich weiter?

Das stimmt. Damals hatte mich die „Thunderdome“-CD ziemlich beeindruckt. Es war mein erster Kontakt zu elektronischer Musik. Davor kannte ich nur Schlagzeug oder auch Gitarren-Töne. Folglich wollte ich unbedingt wissen, wie man solche Töne selbst herstellen kann. Durch einen damaligen guten Bekannten kam ich dann dazu, mir das Musikprogramm „Cubase“ beizubringen und machte meinen ersten Gehversuche im Trance-Bereich. Nach ein paar Jahren und durch einen weiteren Bekannten kam ich schließlich zu Techno und Minimal. In diesem Genre bin ich dann schlussendlich hängengeblieben, da es mir am besten gefällt. Auch heute noch. Im Jahre 2006 versendete ich mein erstes Demo-Tape an ein Berliner Label namens „Autist Records“. Ein Monat später schon haben wir meine erste EP über dieses Label veröffentlicht. Wie durch ein Wunder hatte sich meine Musik bis hin zu Brasilien durch gekämpft und folglich hatte ich dort auch meinen allerersten Auftritt. Von da an ging es dann richtig los mit meiner Karriere.

Du hast schon in jungen Jahren Instrumente gespielt, alles weitere hast du dir dann aber selbst beigebracht?

Aktuell spiele ich Schlagzeug und Keyboard. Wobei ich nicht wirklich Noten lesen kann. Mein Bruder hatte mir damals die wichtigsten Handgriffe beim Keyboardspielen gezeigt. Den Rest habe ich mir dann – nach Gefühl und Gehör – selbst beigebracht. Da mein Papa damals in einer Tanzband Schlagzeug spielte, hatte ich die Möglichkeit für ein Jahr professionellen Unterricht zu nehmen. Was ungemein viel beisteuert, wenn es um elektronische Musik geht. Das produzieren an sich, am PC, habe ich mir selbst beigebracht. Das war ganz klassisch „learning by doing“.

Was machst du, wenn du nicht gerade am DJ-Pult oder im Studio stehst?

Alles mögliche! Also alles, was jeder normale Mensch macht. Ich treffe mich mit meinen Freunden, zocke Playstation, gehe gerne in die Sauna oder koche auch manchmal. Mein liebstes Hobby aber ist schlafen!

Wenn du dir dein perfektes Festival zusammenstellen könntest, wie würde das aussehen?

Das perfekte Festival für mich, wäre eine überschaubare Menschenmenge, damit der intime Flow nicht verloren geht. Am liebsten würde ich dort mit meiner ganzen „Fckng“-Crew spielen. Es müsste Getränke für alle geben, for free und das wichtigste: keine Absperrungen. Jeder Gast kann zum DJ-Pult kommen und zusammen mit uns Spaß haben und eine unvergessliche Party erleben.

Mit deiner „Fckng Serious“-Bustour startest du ein bisher einmaliges Projekt. Was steckt genau dahinter?

Die Bus-Tour war ein lang ersehnter Traum von uns. Wir planen die Tour schon seit über zwei Jahren und sind überaus happy, dass wir sie nun umsetzen können. Es ist eine logistische Meisterleistung, in zwölf Tagen zehn Auftritte an verschiedenen Orten unter zu bekommen. Zumal wir auch unter der Woche spielen werden. Der Gedanke war super simpel: Einmal mit einem Tourbus durch Europa reisen und mit unserer kleinen Label-Familie unendlich viel Spaß zu haben. Wir sind alle sehr gespannt darauf, wie es laufen wird.

Was dürfen deine Fans nach der Bus-Tour von dir erwarten? Was steht auf dem Plan?

Zuerst einmal wird es nach der Bus-Tour ein super feines Aftermovie geben. Ich denke, ein solches Ereignis sollte man definitiv für die Ewigkeit festhalten. Zudem werden unsere Künstler Ann Clue und Theydream jeweils bis Ende des Jahres noch eine weitere EP veröffentlichen. Ich selbst werde einen kleinen Abstecher weg von meinem Label zu einem Major machen und dort zwei Singles und auch ein Album veröffentlichen. Darauf bin ich schon sehr gespannt. Das ist für mich wie ein kleiner Traum, der in Erfüllung geht.

Auf Facebook gibt es ein Video, wie du in der Küche bei einem Freund auflegst. Wie kam es dazu und macht ihr so etwas öfter?

Haha Ja! So etwas kann öfter vorkommen. Bei guten Freunden, die ich schon länger kenne, mache ich so etwas gerne. Es ist immer eine super Sause und macht uns sehr viel Spaß. Zumal die Küche eine super coole Location ist, um aufzulegen!

Eintrag vom: 24.09.2017


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